Über Mutausbruch

Was haben wir mit „Mutausbruch“ vor?
Die Treffen starteten im Herbst 2024. In Graz bieten wir mit unserer Support Group einen geschützten Raum für Betroffene die Gewalt erlebt haben. Die Gruppe trifft sich wöchentlich und wird von einer erfahrenen Sozialpädagogin sowie einer Sozialarbeiterin geleitet. Im Gegensatz zu klassischen Selbsthilfegruppen müssen die Teilnehmer*innen keine organisatorischen Aufgaben übernehmen. Sie haben jedoch die Möglichkeit, das Programm aktiv mitzugestalten: Welche Themen interessieren mich? Welche Freizeitaktivitäten möchte ich in der Gruppe erleben? Unser Ziel ist es, die Frauen* langfristig dabei zu unterstützen, ein stabiles und gesundes soziales Umfeld aufzubauen.
Die ersten Treffen finden in Graz statt, jedoch planen wir, das Projekt auf weitere steirische Regionen auszuweiten, um noch mehr Frauen* die Möglichkeit zu bieten, sich in einem geschützten Raum auszutauschen.
Wie kam es zu diesem Projekt?
Im Rahmen von Gretas Dissertation „Vom Opfer zum Serienopfer – Ursachenforschung zur Reviktimisierung von Frauen als Opfer von sexualisierter Gewalt in Österreich“ (Universität Wien 2023) hat sie nicht nur umfassende Aktenrecherchen zu Klientinnen des BAFÖ in ganz Österreich durchgeführt, sondern auch die bestehenden Unterstützungsangebote für Betroffene von (sexualisierter) Gewalt analysiert. Der Austausch mit weiteren Expert*innen zeigte, dass die Betreuungsangebote für Frauen* in Akutsituationen sehr gut aufgestellt sind. Allerdings fehlen oft niederschwellige Nachbetreuungsangebote sowie gegenseitige Unterstützung unter Betroffenen – ein Konzept, das im angloamerikanischen Raum bereits erfolgreich etabliert ist.
Diese Erkenntnisse führten zur Entstehung des Pilotprojekts „Mutausbruch“, dessen Langtitel lautet: „Stärkung von gewaltbetroffenen Frauen* durch niederschwellige, informelle Gemeinschaftsunterstützung.“
Warum „Mutausbruch“?
Die Namensfindung fiel uns nicht schwer. Denn jeder Mensch trägt Mut in sich. Der „Ausbruch“ wird durch das Bild eines Vulkans symbolisiert. Vulkanausbrüche sind kräftig und sie passieren nicht von jetzt auf gleich, sondern sind das Resultat eines längeren Prozesses. Wenn er schließlich ausbricht, hinterlässt er zwar anfangs Zerstörung, doch in Wahrheit ist Vulkanerde die fruchtbarste Grundlage für neues Wachstum. So steht unser Name sinnbildlich für den Weg zu einer gewaltfreien und glücklichen Zukunft.
Anregungen und Feedback?
Bitte schreibe uns deine Anregungen, Wünsche oder Feedback jederzeit per Mail an hallo@mutausbruch.at.
Das Team von Mutausbruch
Unser Team besteht aus 4 Expert*innen. Zusammen arbeiten wir an unserer Vision, Frauen* mit Gewalterfahrungen einen Raum für einen Austausch und eine gemeinsame Heilung zu bieten. Die fachliche und organisatorische Koordination übernehmen Greta und Patrick. Die Planung und Leitung der Treffen übernehmen die Sozialpädagogin Renate und die Sozialarbeiterin Stefanie.



Greta Pomberger
Greta forschte als Kriminologin bereits mehrere Jahre zu den Themen „wiederholte Opferwerdung“ sowie „sexualisierte Gewalt“. Als Juristin hat sie zudem die rechtliche Situation im Blick. Sie hat selbst schwere Gewalt erlebt und weiß somit nicht nur theoretisch viel zum Thema, sondern auch, was sich Betroffene meist wünschen. Der Kampf gegen Gewalt an Frauen* und allgemein deren Unterdrückung ist ihre Lebensaufgabe. Dafür setzt sie sich bereits feministisch seit vielen Jahren ein und ist daher auch bestens im frauen*politischen Bereich vernetzt. Die Idee zum Projekt „Mutausbruch“ hatte Greta während ihrer Forschungstätigkeit und arbeitet seitdem an der Umsetzung ihres Herzensprojekts.
Patrick verfügt über umfangreiche Erfahrung im Projektmanagement von NGOs und hat sich die Förderung der Menschenrechte als zentrales Ziel gesetzt. Mit seinem sozialwissenschaftlichen Hintergrund bringt er fundiertes Wissen in die Konzeption und Durchführung des Projekts ein. Darüber hinaus ist er PR-Manager, Web- und Grafikdesigner, was ihm ermöglicht, die visuelle und kommunikative Identität des Projekts „Mutausbruch“ maßgeblich zu gestalten. Als Feminist und Ally unterstützt er das Projekt seit der ersten Idee mit viel Zeit, vollem Engagement und Überzeugung.
Patrick Spindelböck
Renate Hofer
Renate, eine Dipl. Sozialpädagogin und Dipl. Bewusstseins- und Nachhaltigkeitspädagogin, weiß, wie es ist, einen Femizidversuch zu überleben. Deshalb konnte sie durch ihr „Lebenspraktikum“ sehr viele Erfahrungen sammeln und verknüpfte mit Konfliktlehrgängen ihr Wissen, um betroffenen Frauen* eine kompetente Wegbegleiterin zu sein. Wichtig war und ist es für sie, das Leben mit sich selbst so gut es geht zu verbinden, um dadurch in ein bewussteres Leben einziehen zu können. Renate hat die Natur zu ihrer Therapeutin gemacht. Gemeinsam mit ihrem Garten hat sie den Code zur inneren Heilung gefunden. Sie kann bestätigen, dass es nicht ausschlaggebend ist, was sie mit ihrem Garten macht, sondern was der Garten aus ihr gemacht hat und es noch immer tut. Durch ihren Überlebenskampf wurde es für sie ein Antrieb, vor allem Frauen* Mut zu machen.
Stefanie ist Sozialarbeiterin, Tischlerin und Grafikdesignerin und seit mehreren Jahren ehrenamtlich im queer-feministischen Bereich tätig. Durch ihre ehrenamtliche Arbeit mit queeren Menschen beschäftigen sie vor allem die Ursachen von Gewalt, die auch in den strikten gesellschaftlichen Geschlechternormen, Stereotypen und Unwissenheit gründen. Stefanie möchte einen Teil dazu beitragen, eine Zukunft zu schaffen, in der alle Geschlechter den gleichen Wert und Respekt erfahren.
Stefanie Dirnberger
Benni
Benni, unser weißer altdeutscher Mops, unterstützt das Team auf seine ganz besondere Weise. Er wurde aus äußerst schlechten Lebensumständen gerettet und war anfangs sehr ängstlich und verstört gegenüber Menschen. Doch mit der Zeit hat er seine Angst vollständig überwunden. Heute liebt er es, Menschen kennenzulernen. Mit seiner lustigen und liebevollen Art sorgt er stets für gute Laune und erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich auch in herausfordernden Zeiten kleine Momente der Freude zu gönnen.
Du möchtest an den Treffen teilnehmen oder hast Fragen? Dann schreib uns!
Wir freuen uns immer, von dir zu hören! Egal ob du dich für die Treffen anmelden möchtest, Fragen zu unserer Gruppe hast oder mehr über Mutausbruch erfahren möchtest. Melde dich direkt bei uns oder schreibe uns eine Nachricht über das Kontaktformular.